Beschreibung Funktion
Nachbau
Bedienung Control
Panel Software Kauf
andere Handsteuerungen Technische
Daten Rechtliches
Beschreibung
Günstigen Schrittmotorsteuerungen
für Montierungen wie z.B die der EQ4 oder 5 fehlt meist eine
serielle Schnittstelle und somit die
Möglichkeit der Fernsteuerung über einen PC . So ist es mit diesen
Steuerungen unmöglich einen Autoguider für die Nachführkontrolle und
Korrektur zu
nutzen.
Mit einer normalen Webcam in Zusammenarbeit mit einem PC
oder Laptop hat man einen sehr gut funktionierenden, kostengünstigen
Autoguider. Da ist es besonders schade, wenn die
Verbindung vom PC zur Teleskopsteuerung fehlt.
Der LX200Switch soll hier eine einfache und kostengünstige Lösung bieten. Er erweitert eine
einfache Handsteuerung mit einer LX200 kompatibeln seriellen
Schnittstelle.
Exemplarisch habe ich den LX200Switch in die optional
erhältliche Schrittmotorsteuerung für eine EQ5 bzw. Astro5 eingebaut. Grundsätzlich
lässt sich die Erweiterung an jede beliebige andere Teleskopsteuerung
adaptieren.
Ich habe versucht den Aufwand der Schaltung so gering wie möglich zu
halten. Es werden nur leicht zu beschaffende Bauteile
verwendet. Die Schaltung ist so einfach, dass man sogar auf eine Platine
verzichten und die Schaltung frei verdrahtet aufbauen kann. Ich
würde aber trotzdem zu einem Aufbau auf einer Lochrasterplatine
raten. Eine "richtige" Platine lohnt sich bei dieser Schaltung
nicht.
Verfügt das Teleskop über einen Motorfokus kann auch dieser mit
Hilfe des LX200Swiches über den PC ferngesteuert werden.
Der LX200Switch wurde bisher mit den Programmen
Astrosnap, K3CCDTools und
Astroart erfolgreich getestet.
LX200Switch
Funktion:
der LX200Switch wird
über die serielle Schnittstelle mit dem PC verbunden. Wenn nur USB
Anschluss vorhanden ist kann ein USB<-> Seriell Adapter benutzt werden.
Die Autoguiding-Software muss auf 9600 Baud, 8 Bit, keine Parität und 1 Stoppbit eingestellt werden. (9600-8N1). Vom PC gesendete Befehle werden
nun vom LX200Switch interpretiert und der bzw. die entsprechenden Ports
auf LOW gezogen. Jeder Port des LX200Switches liegt parallel zu einer
Taste der Teleskopsteuerung. Wird ein Port des LX200Switches auf LOW
gezogen, entspricht dies einer gedrückten Taste und die Steuerung führt
eine Korrektur in die entsprechende Richtung aus. Selbstverständlich
können hier keine großen Ströme geschaltet werden.
Der LX200Switch bietet die Möglichkeit eines gepulsten
Schaltstroms und lässt so auch bei Steuerungen, die im Guidemodus
minimal 2x Sternegeschwindigkeit haben, eine exakte Nachführung
zu, ohne dem wegen der zu hohen Korrekturgeschwindigkeit üblichen
Übersteuern. Es können also auch große Brennweiten problemlos
nachgeführt werden! Bei den meisten anderen "LX200 Boxen" gibt
es hier Probleme! Die Pulslänge ist über das Guiding-Programm
während des Nachführens einstellbar und somit ein problemloses
Optimieren der Nachführung möglich.
Der LX200Switch funktioniert in der Grundversion nur mit Steuerungen, die mit einem
Mikrocontroller arbeiten. Auch müssen die Tasten gegen Masse schalten!
Wenn unklar ist, wie die Tasten angeschlossen sind, muss die optionale
Relaisstufe mit aufgebaut werden. Die Schließer der einzelnen Relais
kommen dann einfach parallel zu den Tasten der Teleskopsteuerung.
Nachbau:
Der Nachbau ist denkbar einfach. Wie oben schon beschrieben empfiehlt
sich der Aufbau auf eine Lochrasterplatte. Eine fliegende Verdrahtung
ist, aufgrund der Einfachheit der Schaltung, auch denkbar.
Schaltplan LX200Switch
Die Lochrasterplatine muss zuerst entsprechend des folgenden Plans
vorbereitet werden. Die gelben Flächen müssen aufgetrennt werden.
Platine Ansicht von unten
nun erfolgt die Bestückung der Platine entsprechend dieses Plans:
Bestückung (Ansicht von oben)
Achtung: Die mit den Kreisen versehenen
Stellen dürfen nicht verbunden sein!!
D2 auf Platine ist eine Schutzdiode gegen
Verpolung der Schaltung. Hier kann der Typ 1N1004 verwendet
werden. (Conrad Bestellnummer 162213)
So sieht die fertige Platine aus:
LX200Switch im Gehäuse
Und hier noch die Platine von der Lötseite:
Lötseite
Wenn alles nochmals überprüft wurde können wir die 5V
Stromversorgung über ein Amperemeter anschießen. Das Amperemeter sollte
bei eingeschalteter Stromversorgung einen sehr geringen Stromfluss
messen. Ist dies nicht der Fall, sofort die Stromversorgung trennen und
die Schaltung nochmals überprüfen.
Ob der PIC-Microkontroller am Leben ist, kann mit einem Kopfhörer, der auf der einen
Seite gegen +5V und mit der Anderen an Pin8 des Chips geschaltet ist, testen. Hier
sollte ein deutliches Brummen hörbar sein. (Auch ob der LX200Switch
Befehle über die Serielle Schnittstelle empfängt, ist hörbar, dabei
sollte sich der Ton deutlich ändern.)
Nun kann die SUB-D Buchse für die Verbindung zum seriellen Port des PC
angeschlossen werden. Der Anschluss RS232RX wird mit dem PIN 3 der SUB-D
Buchse verbunden. PIN 5 kommt auf Masse. Die Pins 7-8 und 6-4 müssen
verbunden werden. An die Anschlüsse A, B, C und D des LX200Switches
müssen nun jeweils Leuchtdioden angelötet werden. Die Kathode also Minus
kommt an A, B, C bzw. D. Die Kathode erkennt man in der Leuchtdiode
daran, dass dies der größere der beiden Pole im inneren der Diode ist.
Die Annode kommt über einen 200-400 Ohm Widerstand gegen +5V.
Nun muss der PC über ein serielles Verbindungskabel an den PC
angeschlossen werden. Über das Testprogramm
LX200Switch ControlPanel können
nun zu Testzwecken LX200 Befehle gesendet werden. Die Software
muss auf 9600 Baud, 8 Bit, keine Parität und ein Stoppbit eingestellt
werden! Jetzt sollte beim senden eines Befehls die entsprechende
Leuchtdiode aufleuchten, beim loslassen der Taste sollte die LED wieder
ausgehen.
Nun kann die Teleskopsteuerung mit dem LX200Switch verbunden werden.
Tastaturplatine der EQ5 Steuerung
1 - Masse
2 - Ost - (D auf LX200Sw Platine)
3 - Nord - (A auf LX200Sw Platine)
4 - Süd - (B auf LX200Sw Platine)
5- West - (C auf LX200Sw Platine)
Um die Teleskopsteuerung mit dem LX200Switch zu verbinden habe ich
mir in das Gehäuse der Steuerung zwei Klinkenbuchsen eingebaut:
EQ5 Schrittmotorsteuerung mit Verbindung zum KX200Swicht
über Klinkenbuchsen
Die Stromversorgung des LX200Switches erfolgt in meinem Fall auch
über die Teleskopsteuerung. Die Masse kommt von der Tastaturplatine und
+5V (Oranges Kabel auf dem oberen Bild) kommt vom Elko über dem
Mikrokontroller:
Anschluss der +5V in der Handsteuerbox
Liste der benötigten
Bauteile:
Part |
Value |
Device |
Best.
Nr. Reichelt |
Best.
Nr. Conrad |
C1 |
22uF |
Kondensator |
RAD 105 22/63 |
Art.-Nr.: 472344 -62 |
Q1(Schwingquarz) |
10Mhz |
Schwingquarz |
10,0000-HC18 |
Art.-Nr.: 182150 -62 |
R1 |
22k |
Widerstand |
1/4W 22K |
Art.-Nr.: 400416 -62 |
R2 |
10K |
Widerstand |
1/4W 10K |
Art.-Nr.: 400378 -62 |
IC1 |
PIC16F84 (mit LX200Sw Software) |
Microkontroller |
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C2 und C3 |
22pf |
Kondensator |
KERKO 22P |
Art.-Nr.: 457167 -62 |
SUB-D-Buchse 9-Polig |
|
SUB-D Buchse |
D-SUB BU 09EU |
Art.-Nr.: 741698 -62 |
Lochraster Platine |
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|
UP 832EP |
|
Teile für optionale Relaiserweiterung |
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|
|
|
R3,R4,R5,R6 |
2,7k |
Widerstand |
1/4W 2,7K |
Art.-Nr.: 400300 -62 |
D1,D2,D3,D4 |
1N4148 |
Diode |
1N 4148 |
Art.-Nr.: 162280 -62 |
T1,T2,T3,T4 |
BC337 |
Transistor |
BC 337-16 |
Art.-Nr.: 155900 -62
|
G2RA1,2,3,4 |
Relais mit 2xSchließer |
Relais |
DIP 7221-L 5V
|
Art.-Nr.:504139 - 62
|
Bezugsquellen für die Bauteile:
Reichelt Elektronic, Conrad
Elektronic, Segor
Hinweis: Es gibt Relais mit eingebauter Schutzdiode, in diesem
Fall kann D1-D4 entfallen! Die empfohlenen Relais haben keine
Schutzdiode integriert!
Für ganz Faule:
bei Reichelt Elektronik habe ich einen öffentlichen Warenkorb angelegt,
damit müsst ihr nicht alle Bauteile einzeln auswählen:
Reichelt
Warenkorb (mit Relaisstufe!) Reichelt
Warenkorb (ohne Relaisstufe)
Bedienung
Wie weiter oben schon beschrieben, ist ein Ansprechen der Steuerung
mit gepulsten Strömen möglich. Dadurch wird erreicht, dass sich die
Nachführgeschwindigkeit bei Steuerungen mit sonst minimal 2x
Guidinggeschwindigkeit in weiten Grenzen, auch unter diese sonst
minimalen Geschwindigkeit einstellen lässt. So ist auch das Nachführen
großer Brennweiten möglich.
In der Grundeinstellung, also nach dem Einschalten des LX200Switches,
ist das Pulsen deaktiviert. Möchte man die Pulsinggeschwindigkeit
verstellen, so kann man dies über die Fokussteuerung der Guidingsoftware
tun. Als Beispiel hier das Steuerfenster von Astrosnap:
Über Focus "IN" bzw. "Out" wird die optimale Pulsgeschwindigkeit
eingestellt. Wenn ein Focusmotor gesteuert werden soll, so muss PIN7 des
Mikrocontrollers gegen Masse geschaltet werden. Hier kann man einen
Schalter verwenden und kann dann sehr einfach zwischen dem Einstellen
der Pulsgeschwindigkeit und dem Einstellen des Fokussierungsmotors hin
und her schalten.
die LX200Switch Control
Panel Software
Die Software dient vorerst zur Inbetriebnahme des LX200Switch, kann
aber auch zu manuelle Guidingkontrolle und zum justieren der
Pulsgeschwindigkeit genutzt werden.
download:
LX200Switch ControlPanel
Über den Menupunkt Einstellungen kann die Serielle Schnittstelle
konfiguriert und er richtige Com-Port eingestellt werden. Nach dem
Drücken des Buttons "Verbinden" wird die Verbindung zum LX200 Switch
hergestellt. Ist in dem Feld "Puls" ein Haken kann nun über den
Schieberegler oder über die beiden Buttons "Puls+" und "Puls-" die
Pulsinggeschwindigkeit eingestellt werden. Ist kein Haken im Feld "Puls"
kann ein eventuell vorhandener Fokus-Motor angesprochen werden. Beim
Betätigen der Richtungstasten werden entsprechende Steuerbefehle an den
LX200Swicht gesendet. Die Software kann auch an anderen LX200
Kompatiblen Steuerungen benutzt werden.
Anschluss
an andere Teleskopsteuerungen:
Der Anschluss anderer Steuerungen sollte grundsätzlich genau so einfach
zu realisieren sein. Wie oben schon geschrieben kann der LX200Switch
aber nur Masse mit sehr geringen Strömen schalten. Wenn unklar ist, wie
die Tasten an der Teleskop-Steuerung beschaltet sind, dann bitte die
folgende Relaisstufe aufbauen und die Schließer des Relais parallel zu
den Tasten der Steuerung schalten:
LX200Switch optionale Relais-Stufe
Bei der Bestellung des Pics bitte unbedingt mit angeben, ob die
Relaisstufe mit aufgebaut werden soll, da dann eine andere Software
verwendet werden muss. Es kann jedoch auch bei der Software-Variante
ohne Relaiserweiterung nachträglich die Relaiserweiterung aufgebaut
werden. Hierzu müssen dann allerdings PNP statt der NPN Transistoren
verwendet werden. Der Emitter und der Kollektor des Transistors müssen
dann jedoch vertauscht werden, der Transistor kommt also genau falsch
herum in die Schaltung. Als Typ kann der BC557A oder 2N2904 verwendet
werden. Der Rest der Schaltung entspricht dem Schaltplan oben.
Hier der Beschaltungsplan des Relais "DIP 7221-L 5V" von
Rechelt:
Anschluss an die DK3 Steuerung:
Die DK-3 Steuerung muss über die Relaisstufe angeschlossen werden.
Wie ist hier ersichtlich:
Bild DK-3 Platine
Bild DK-3 Schlatplan
Lx200Switch
Anschluss an die HEQ-5 Steuerung:
wird grundsätzlich genau so angeschlossen wie die Steuerung der EQ5.
Eine Relaisstufe ist hier nicht notwendig. Wie Sternfreund Bernd seine
H-EQ5 mit dem LX200 Switch erweitert hat könnt ihr auf diesen Bildern
sehen:
Bild1 Handsteuerbox
Bild2 Verkabelung
Bild3 LX200Switch
Bild4 Verkabelung
Handsteuerbox
Die 5V Stromversorgung wurde hier direkt an den Anschlüssen zur
Stromversorgung des Amtel Mikroprozessors abgenommen. Die Tasten sind
genau wie oben beschrieben angeschlossen.
Kauf:
Programmierte Chips (PIC16F84) können über mich bezogen
werden:
Technische Daten:
Stromversorgung: 5V
von Handsteuerbox
Stromaufnahme: max. 6 mA
Betriebstemperaturbereich: -20...+70 Grad Celsius
Taktfrequenz: 10Mhz
Mikrocontroller: PIC16F84
Serieller Port: 9600Baud, 8 Bit, keine Parität, 1 Stopbit,
Software: programmiert in PIC-Assembler, letzter Versionsstand V2.00
(02.2006)
Rechtliches
Der Autor dieses Artikels haftet nicht für Schäden, die durch den
Aufbau, oder den Betrieb, des oben beschriebenen Gerätes entstehen! Der
Nachbau geschieht auf eigene Gefahr.
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